
Solar-Glossar: Die wichtigsten Begriffe rund um Photovoltaik & Solartechnik
Viele Begriffe rund um Solartechnik sind für Laien schwer verständlich. Unser Solar-Glossar erklärt eine Auswahl von Fachausdrücken einfach und verständlich. Ob Sie ein Balkonkraftwerk installieren möchten oder wissen wollen, wie ein Wechselrichter funktioniert – hier finden Sie kompakte Antworten. So gewinnen Sie schnell einen Überblick über Technik, Komponenten und Grundlagen moderner Solaranlagen.
Antireflexschicht
Solarpanels sind an ihrer Oberfläche so beschichtet, dass die Reflektion des
Sonnenlichtes redzuziert wird. So wird eine erhöhte Aufnahme des Sonnenlichtes ermöglicht und geht dieses nicht durch die Reflektion verloren.
Balkonkraftwerk
Ein Balkonkraftwerk ist eine kleine Solaranlange, die meist aus zwei bis vier Panels besteht. Diese
Anlagen werden per Stecker ans Hausnetz angeschlossen und speisen so gewonnene Solarenergie in das Stromnetz ein. Somit sinkt der aus dem Netz entnommene Stromverbrauch des Haushaltes, was letztlich zu einer Kosteneinsparung führt. Die Panels sind leicht per Eigeneinbau installierbar und werden häufig als Set mit Wechselrichter und Verkabelung angeboten. Laut aktuellem Gesetz ist es seit Mitte Mai 2024 möglich, Balkonkraftwerke bis zueiner maximalen Leistung von 800 Watt zu nutzen.
Zu unterscheiden sind hier Balkonkraftwerke, die gewonnene Energie in das öffentliche Netz einspeisen und sofort zur Verfügung stellen und solchen, die mit einem Batteriespeicher gekoppelt sind und somit auch Energie speichern können. Welche Komponenten sich für den eigenen Haushalt lohnen, ist individuell zu berechnen. Eine hohe Flexibilität bieten Balkonkraftwerke, die mit der Option auf einer nachträgliche Erweiterung um einen Batteriespeicher ausgestattet sind.
Batteriespeicher
Batteriespeicher können aus dem eigenen Solarkraftwerk gewonnene Energie speichern, so dass diese auch dann nutzbar ist, wenn gerade keine Sonnenstrahlung auf die Anlage einwirkt. Ohne Batteriespeicher wird nicht genutzte Energie in das öffentliche Netz eingespeist und steht dort anderen Verbrauchern zur Verfügung. Da der meiste Strom eines Haushaltes in den Abend- und Morgenstunden gebraucht wird, ist die Anschaffung eines Batteriespeichers grundsätzlich eine interessante Überlegung. Mittlerweile sind die Anschaffungskosten für diese Speicher im Vergleich zu den Vorjahren erheblich gesunken, so dass sich ein Batteriespeicher für den eigenen Haushalt durchaus lohnen kann.
Bifaziale Solarmodule
Bifaziale Solarmodule sind beidseitig mit lichtabsorbierenden Schichten ausgestattet. Somit wird zum Einen das Sonnenlicht genutzt, dass auf die Vorderseite einstrahlt. Zum Anderen gelangt aber
auch das seitlich oder durch Reflektion rückseitig empfangene Sonnenlicht in den Kreislauf. Diese Module sind deshalb effizienter als einseitig resorbierende Varianten, bei denen nur die direkte Einstrahlung auf der Vorderseite genutzt werden kann. In der Anschaffung sind sie häufig etwas teurer, machen sich aber durch den höheren Nutzwert schnell bezahlt.
Bor
Das chemische Element Bor wird in der Solartechnik verwendet, um Silizium anzureichern und so die Leitfähigkeit der Solarmodule zu verbessern. Silizium ist deshalb in der Solartechnik so relevant, weil es natürlicherweise sehr häufig vorkommt, allerdings nicht in reiner Form. Nachdem das Silizium für die Verwendung in Solarmodulen gereinigt wurde, wird es anschließend angereichert (dotiert) mit anderen Metallen, zum Beispiel Bor und so leitfähig für elektrischen Strom.
Bundesnetzagentur
Die Bundesnetzagentur hat zahlreiche und vielseitige Aufgaben in der Sicherung der Infrastruktur der Bundesrepublik Deutsschland. In ihren Beschlusskammern für Elektrizität/ Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen trifft sie Regulierungsentscheidungen in Netzzugangs- und Entgeltverfahren. Für die häusliche Photovoltaikanlage ist es vorgeschrieben, diese im Stammdatenregister der Bundesnetzagentur anzumelden. Dies dient dem Zweck, dass hierüber Anzahl und Funktionsumfang aller in Deutschland betriebenen PV-Anlagen erfasst werden. Personenbezogene Daten werden hier nicht gespeichert.
Dachhaken
Dachhaken werden verwendet, um eine Photovoltaikanlage auf einem mit Dachziegeln belegtes Hausdach zu installieren. Sie bieten bei fachgerechtem Einbau eine hohe Stabilität, auch bei starkem Wind und erhöhter Dachlast durch Schnee, ohne dabei die Funktion des Daches einzuschränken. Es ist ratsam, Dachhaken ausschließlich durch einen Fachbetrieb installieren zu lassen. Wieviele Dachhaken benötigt werden, hängt von der Größe der Photovoltaikanlage ab.
Halbleiter
Halbleiter sind Festkörper, die in Bezug auf ihre elektrische Leitfähigkeit sowohl als Leiter als auch als Nichtleiter betrachtet werden können.
Laderegler
Laderegler überwachen und steuern den Ladevorgang von Solaranlagen bzw. den Solarbatterien. Sie diagnostizieren dabei den Ladezustand der Batterie und schützen so vor Tiefenentladung oder Überladung. Damit tragen sie erheblich dazu bei, dass die Lebensdauer der Batterien erhalten bleibt.
Monokristalline Solarmodule
Monokristalline Solarmodule werden aus einem Siliziumkristall hergestellt und weisen deshalb einen höheren Wirkungsgrad auf. Sie eignen sich aufgrund ihrer hohen Widerstandskraft, ihrer langen Lebensdauer und ihrer höheren Effizienz vor allem für einen Einsatz auf begrenzten Flächen. In der Anschaffung sind sie allerdings teurer als polykristalline Module, da die Herstellung der monokristallinen Panels aufwändiger ist.
Nennleistung
Die Nennleistung, oder Peakleistung, bezeichnet die Leistung, die eine Photovoltaikanlage im Maximum erzielen kann und wird in Watt Peak ausgedrückt. Sie wird mit Hilfe der Standard Testbedingungen (STC) bestimmt. Mittels der bezeichneten Nennleistung ist es Verbraucher*innen möglich, verschiedene Anlagen hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit zu vergleichen. Allerdings können reale Begebenheiten die Nennleistung stark beeinflussen. Teilweise ist es sogar möglich, dass die PV-Anlage ihre angegebene Nennleistung übertrifft.
Photovoltaik
Photovoltaik ist die Technologie mit der Lichtenergie in elektrischen Strom umgewandelt wird und so Haushalten oder Industrien als Verbrauchsstrom zur Verfügung steht oder der als Haushaltsstrom in das öffentliche Netz eingespeist wird.
Polykristalline Solarmodule
Polykristalline Solarmodule bestehen aus vielen kleinen Siliziumkristallen. Deshalb haben sie einen etwas geringeren Wirkungsgrad als monokristalline Module - sind aber in der Anschaffung auch günstiger. Sie eignen sich vor allem für einen Einsatz auf großen Flächen.
Silizium
Silizium ist nach Sauerstoff das chemische Element, das am zweithäufigsten auf der Erde vorkommt - allerdings nicht in reiner Form, sondern in Verbindungen oder als Mineral in bestimmten Edelsteinen. In einem aufwändigen chemischen Prozess muss es deshalb zur Verwendung in der Solartechnik zunächst gereinigt werden. Denn in Solarmodulen wird besonders reines Silizium gebraucht. Da Silizium aber zu den Halbleitern gehört, könnte es allein nur unzureichend elektrischen Strom leiten. Über die Anreicherung mit anderen Metallen, zum Beispiel Bor oder Aluminium, erhöht sich die Leifähigkeit und somit die Einsetzbarkeit in der Solartechnik.
Solarenergie
Solarenergie bezeichnet eine Form der erneuerbaren Energiequellen. Aus der Sonneneinstrahlung wird hier Energie gewonnen, die in elektrischen Strom umgewandelt und so nutzbar wird.
Solarthermie
Solarthermische Anlagen werden eingesetzt, um mit Hilfe der Sonnenenergie Wasser oder Luft zu erwärmen. Sonnenkollektoren werden hierfür auf dem Dach oder an der Hauswand installiert und speisen die gewonnene Sonnenenergie zum Beispiel in den Kreislauf der Warmwasserbereitung des Hauses ein. So wird ein Teil des häuslichen Warmwassers über diese erneuerbare Energiequelle generiert.
Solarpanels
Eine Photovoltaik-Anlage besteht aus zumeist mehreren Solarpanels oder Solarmodulen, die miteinander verbunden sind.
Wallbox
Eine Wallbox ist ein Ladegerät, mit dem das eigene E-Auto zu Hause geladen werden kann. Diese ist dafür vorgesehen, an einer Wand oder einer Säule befestigt zu werden. Bei der Anschaffung eines E-Autos muss eine Wallbox also mitgeplant werden, wenn sich in der direkten Nachbarschaft nicht zufällig eine öffentlich zugängliche Ladestation befindet. Für die Installation einer Wallbox ist ein Starkstromanschluss notwendig und sollte deshalb ausschließlich von Fachpersonal eingebaut werden.
Wechselrichter
Der Wechselrichter ist das Kernstück der eigenen Photovoltaikanlage. Denn hier wird der von der PV-Anlage erzeugte Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt, in das hauseigene Stromnetz und das öffentliche Netz eingespeist. Außerdem steuert der Wechselrichter die PV-Anlage, so dass diese stets im Leistungsmaximum arbeitet und überwacht das Stromnetz.