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Bundestag beschließt Änderung des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)

Die Solarwirtschaft in Deutschland steht scheinbar vor tiefen Einschnitten: Für bestimmte Solaranlagen will die Bundesregierung die staatliche Förderung signifikant kürzen.
Die Prämien sollen laut Beschluss des Kabinetts am 1. Januar 2019 von 10,36 Cent pro Kilowattstunde auf 8,33 Cent reduziert werden (-20%).

Vor allem betroffen sind dabei die mittelgroßen Solaranlagen (Leistung von 40 bis 750 Kilowatt), die etwa auf Dächern von Industriegebäuden oder größeren Gewerbeimmobilien verbaut werden.
Genau diese Solaranlagen machen jedoch derweil etwa die Hälfte der jährlichen Neubauvorhaben aus. Zwar ist es möglich, Solaranlagen auch ohne die Förderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zu errichten und gewinnbringend zu betreiben: Photovoltaik-Strom ganz ohne staatliche Förderung rentabel zu produzieren gelingt jedoch nur, wenn der Strom direkt vermarktet wird, ohne dabei über das öffentliche Netz zu fließen. Die absolute Mehrheit in Deutschland benötig daher die aktuelle Einspeisevergütung um eine rentable Produktion zu gewährleisten.

Begünstigt durch die staatlich garantierte Einspeisevergütung können Betreiber von Solaranlagen mitunter zweistellige Renditen erwirtschaften.
Derart attraktive und sichere Renditen begünstigen bisher die Investitionsvorhaben von Unternehmen. Dem wird die Änderung des EEG nun entgegen wirken: Einige Unternehmen dürften geringere Renditen z.B. am Kapitalmarkt durchaus in Kauf nehmen. So vermeiden sie es ihr Kapital über ein Jahrzehnt in einer Solaranlage zu binden und erhöhen damit die eigenen Liquidität.

Abermals dürften sich die Renditen für den Betrieb von Solaranlagen reduzieren, da durch die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetz ebenfalls der "52-Gigawatt-Deckel" beschlossen wurde: Erreicht die jährliche Solarenergieproduktion in Deutschland diesen Wert, wird es für neu erbaute Solaranlagen gar keine staatliche Förderung mehr geben.
Dementsprechend stark ist bereits der Protest der Solarverbände. Sie fordern eine vollständige Streichung der 20-Prozent Kürzung. Zudem wirke der 52-Gigawatt-Deckel der Energiewende in Deutschland stark entgegen. Die 52-Gigawatt - Grenze könnte nach verschiedenen Hochrechnungen bereits in etwa einem Jahr erreicht sein.

Es bleibt abzuwarten ob der Druck durch die Solarverbände ein Einlenken der Bundesregierung bewirken kann. Investoren sollten in jedem Falle die Zeit nutzen und geplante Projekte zeitnah realisieren. Leider werden sich auch die zu erwartenden Mieteinnahmen einer Solar-Dachvermietung reduzieren. Auch hier gilt es, geplante Vorhaben möglichst zeitnah zu realisieren um sich die aktuell attraktiven Konditionen zu sichern.

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